Stützen der Gesellschaft
Maria Magda
Der Chor
Das siebte Kreuz
Die bitteren Tränen der Petra von Kant
Werther
Konsens
Kleiner Mann was nun
Acts of Goodness
Bluthochzeit
Schuberts Winterreise
Ödipus Stadt
Noahs Flut
Michael Kohlhaas
Prinz Friedrich von Homburg
Mein junges idiotisches Herz

Nachts ist es anders

(Bühne und Kostüm)
Text: Sabine Harbeke, Szenische Lesung (UA)
Regie: Katja Langenbach,
Thalia-Theater Hamburg/ Schauspiel Frankfurt
Premiere: 22.01.06

Frankfurter Rundschau 24.01.06

Frankfurter Positionen Sabine Harbekes „nachts ist es anders“, fein skizziert

Ein Kuriosum, dass gleich nach Theresia Walsers Lesung aus ihrem neuen Stück „Die Liste der letzten Dinge“ auch eine szenische Lesung von Sabine Harbekes „nachts ist es anders – ein Reigen“ derart unprätentiös Eindruck machte. Und dass auch hier kein ernster Bedarf nach mehr Inszenierung sichtbar wurde. Beide Stücke gehören (mit Fritz Katers bereits aufwendig uraufgeführtem „abalon“ und Martin Heckmanns „Die Liebe zur Leere“, dessen Premiere am Donnerstag folgt) zu den vier Auftragsarbeiten, die die BHF-Bank-Stiftung für die diesjährige Reihe Frankfurter Positionen vergab.
Für die von Katja Langenbach eingerichtete Lesung waren nun Ensemblemitglieder des Thalis Theaters Hamburg im Kleinen Haus des Frankfurter Schauspiels zu Gast. Mithilfe zweier Stuhlreihen und eines unzuverlässigen, aber geräuschvollen und entsprechend bizarr wirkenden Kaffeeautomaten war die Bühne leicht als Wartehalle erkennbar (Ausstattung: Hella Prokoph).
Hier lässt die 40 jährige Harbeke – deren letztes Stück „und jetzt/and now“ von ihr selbst am Thalia Theater uraufgeführt wurde – sieben Einsame im Krankenhaus aufeinander stoßen. Man kennt sich von früher, man hat noch eine Rechnung offen, man hat sich nichts zu sagen, und auch jetzt ist die Möglichkeit der Liebe nicht ausgeschlossen, wenngleich daraus nichts folgen wird.
In der verlangsamten Spielskizze unterläuft lakonischer, manchmal derber Witz die Sentimentalität. Und als es doch sentimental wird, Doreen Nixdorf und Harald Baumgartner, ein todgeweihtes Luder und ein gleichmütiger Grobian, sich fast ein bisschen zu mögen scheinen, kann man nicht genug davon kriegen. Aber schon ist der Abend vorbei.